Allgemeines zum Buch Codes - Die Kunst der Verschlüsselung und dem Autor Simon Singh Der vollständige Titel des Buches lautet „Codes – Die Kunst der Verschlüsselung, Geschichte – Geheimnisse – Tricks“ und gibt damit schon eine gute Information über die Themen des Buches. Der Autor dieses Sachbuches ist Simon Singh. Empfehlenswert ist das Buch trotz des wissenschaftlichen Themas bereits ab einem Alter von 13 oder 14 Jahren, sofern Interesse für solche Themen und Spaß am Knobeln vorhanden ist, da es eine Jugendfassung des Buches „Geheime Botschaften“ des gleichen Autors ist. Doch auch Erwachsene werden ihre Freude an dem Buch haben, das die Geschichte der Codes spannend nacherzählt. Wie in seinem „Vorbild“ geht es um Codes und Chiffrierungen, doch durch verständliche Erklärungen und Beispiele wird auch dem jungen Leser diese Wissenschaft anschaulich erklärt. Der Autor, Simon Singh, ist 1964 in England geboren und studierte Physik, war bei der BBC angestellt und arbeitet seit 1997 als freier Wissenschaftsjournalist, Fernsehproduzent und Autor. Seine Bücher „Fermats letzter Satz“ und „Geheime Botschaften“ entwickelten sich zu internationalen Bestsellern der Sachbuch-Branche. Inhaltsbeschreibung zum Buch Codes - Die Kunst der Verschlüsselung von Simon Singh Anhand des roten Fadens der Geschichte der Codes erläutert Singh verständlich und episodenhaft die Revolutionen und großen Denker dieser geheimen Wissenschaft und erklärt nebenbei auch noch gründlich die Verschlüsselungsarten der jeweiligen Zeit. Es handelt sich also weniger um eine einfachere Jugendversion seines Hauptwerkes, sondern eher um eine andere Art der Erklärungsebene. Aufgebaut wie ein Wissenschaftskrimi werden die Erklärungen geschickt darin eingeflochten und der Leser auch dazu animiert, selbst zu entschlüsseln, indem kleine Aufgaben gestellt und die Systeme daran erklärt werden. Eingesetzt wird hierbei bei einer Geschichte, die jeder Jugendliche zumindest aus dem Geschichtsunterricht kennt: dem Tod Maria Stuarts. Hier bekommt man jedoch eine andere Perspektive der Situation geschildert. Singh erläutert hier die näheren Umstände der Verschwörung und Maria Stuarts Rolle darin. Er erklärt, durch welche Verschlüsselung sich die Verschwörer verständigt haben, und zeigt die historische Dimension dieses einfachen Verfahrens auf, von Caesar bis zu den heutigen Schulkindern, die sich häufig ebenfalls noch Zettelchen im Substitutionsverfahren zuschieben, um sie gegen feindliche Leser, sprich den Lehrer, abzusichern. Er macht einen Exkurs in den Orient, wo die Geburtsstätte der Häufigkeitsanalyse liegt, schlägt den Bogen zurück bis in die Renaissance in Europa, wo die Kryptographie ebenfalls eine Renaissance erlebte und die Ersetzung durch Symbole weit verbreitet wurde. Nun erzählt er die Geschichte von Maria Stuart zu Ende, lässt den Leser ihre Nomenklatur verstehen, und es wird deutlich, welche Fehler zu ihrem Tode geführt hatten. Des Weiteren erklärt er anschaulich die Vigenère-Verschlüsselung, die eine Zeit einläutete, in der die Kryptographen einen Vorsprung gegenüber den Kryptoanalytikern hatten, da der Code lange als „unverschlüsselbar“ galt. Er gibt eine anschauliche Biographie des schillernden Genies seines Faches, Charles Babbage, der stets versuchte, eine Maschine zu bauen, die dem Menschen die Berechnungen abnehmen sollte, und dabei durch ein fehlgeschlagenes Experiment bereits zu Anfang des neunzehnten Jahrhunderts den ersten Prototypen eines modernen Computers entwarf, jedoch einen anderen Durchbruch schaffte: die Entschlüsselung des Vigenère-Codes. Es geht in der Zeitreise durch die Mythen und Mysterien der Kryptographie weiter zum ersten und zweiten Weltkrieg, wobei er deutlich macht, wie stark diese beiden Kriege durch die Kryptographen aus dem Hintergrund beeinflusst wurden. Man bangt über die Seiten mit auf die Entschlüsselung der Enigma zu, leidet mit jenen, die bis heute sich den Kopf zerbrechen, den Beale-Code zu knacken, lässt uns ägyptische Hieroglyphen etwas weniger hieroglyphisch vorkommen. Der Leser wird bis in die Gegenwart geführt und erlebt die Faszination der Lösung des Schlüsselverteilungsproblems mit, das durch die gesamte Neuzeit als unlösbar galt. Auch das aktuelle Thema Internet wird in der Kryptographie deutlich gemacht und spielt eine große Rolle. Er wagt sogar einen Ausblick in die Quantenkryptographie, die noch Zukunftsmusik ist, an der im Geheimen jedoch bestimmt schon getüftelt wird. Spannend sind außerdem die kleinen Kryptorätsel im Anhang, anhand derer man seine durch das Buch erworbenen Fähigkeiten gleich testen kann. Die Meinung von Ophelia Immortal (Ravenclaw) zu Codes - Die Kunst der Verschlüsselung von Simon Singh Ein Buch, das meiner Meinung nach absolut lesenswert ist. Leicht lesbar und spannend wie ein Roman bekommt man wissenschaftliche Inhalte in leicht aufnehmbaren Portionen scheinbar nebenbei mitgeliefert. Es fällt schwer, das Buch aus der Hand zu legen, da es dramaturgisch sehr romanähnlich aufgebaut ist und man wissen möchte, wie es weitergeht in der Geschichte der Kryptographie. Trotz all der Freude am Lesen: Die Bildung und der Anspruch eines Sachbuches bleibt hinsichtlich des Informationsgehalts nicht auf der Strecke. Es ist dem Autor meiner Ansicht nach gelungen, den Spagat zwischen U- und E-Literatur geschickt und spielerisch zu meistern. Denn am Ende fühlt man sich wirklich sehr informiert über das Thema Kryptographie. Ein Thema, das bei jeder Gesprächsrunde sicherlich für guten Gesprächsstoff sorgen wird und für jeden interessant sein kann. Nur sollte man sein neu erworbenes Wissen lieber nicht fehlgeleitet anwenden, wer weiß, ob nicht jemand, der das Buch ebenfalls gelesen hat, die Geheimschrift abfängt.[zurück zu Sachbücher] |