Allgemeines zum Buch Fast nackt und dem Autor Leo Hickman Der Autor dieses Berichts und Ratgebers, Leo Hickman, ist Journalist bei der britischen Tageszeitung The Guardian, zu Beginn seines Projekts, das in diesem Buch beschrieben wird, Vater eines Tochter im Babyalter, verheiratet, und wohnt in einem Vorort von London. Ein Mensch des Mittelstandes, der stellvertretend für einen breiten Querschnitt der Gesellschaft stehen kann. In seinem Buch „Fast nackt - Mein abenteuerlicher Versuch ethisch korrekt zu leben“, wie der vollständige Titel lautet, erzählt er lebensnah und ohne Euphemismus von den Schwierigkeiten ethischen Lebens in einer von Globalisierung und Marketingstrategien beherrschten Gesellschaft. Empfehlenswert ist diese unterhaltsame, aber stellenweise doch sehr ernsthafte Lektüre für alle Leser, die sich Gedanken um die Umwelt und Ethik machen, vor allem darum, ob all die schönen, ehrenhaften Thesen praktikabel sind, und die Anstöße dafür suchen, ihr eigenes Leben etwas ethischer zu gestalten. Für Jugendliche, die sich bereits mit solchen Themen beschäftigen, halte ich das Buch auf jeden Fall für empfehlenswert, bereits ab ca. 12 Jahren. Inhaltsbeschreibung zum Buch Fast nackt von Leo Hickman Das Buch beinhaltet einen Erfahrungsbericht des Autors, der durch Humor nett zu lesen ist. Man erfährt zunächst die Lebensumstände, in denen er und seine kleine Familie sich befinden. Daraufhin erklärt er, weshalb er sich zu diesem Experiment entschied, von dem er in einer Kolumne des Guardian ständig Bericht erstatten will. Dabei erkennt er, dass der Begriff „ethisches Leben“ zunächst eine genaue Definition braucht und dass ein guter Vorsatz allein da nicht viel hilft, da sein Wissen über die Definition nur sehr rudimentär und von Halbwahrheiten geprägt ist. Also beschließt er, sich drei Berater vom Fach zur Seite zu stellen. Eine Mitarbeiterin des Verbrauchermagazins „Ethical Consumer“, die Gründerin der Bioladen-Kette „Planet Organic“ und der Marketingleiter des Netzwerkes „Friends of the Earth“ sollen sein Leben auf ethische Korrektheit überprüfen und ihm mit Rat und Tat zur Seite stehen. Er lädt die drei zu sich nach Hause ein, einem viktorianischen Reihenhaus, wie es typisch für die außerstädtischen Bezirke Londons ist. Doch dabei stellt sich bereits die erste Frage: Was soll man als „ethisches Mittagessen“ servieren? Das soll jedoch nur eines der wenigen Probleme sein, die dieser Besuch nach sich zieht. Die Berater ergründen jedes Detail ihres Lebens. Von Nahrungsmitteln über Babywindeln bis hin zu Kosmetika. Und enthüllen so einige Skandale der Großfirmen, die hinter einigen der Hersteller stehen. Von Ausbeutung über Lebensmittelkilometer bis zur Waffenproduktion. Auch das Thema Reisen, das der Familie besonders am Herzen liegt, wird äußerst kritisch be-, wenn nicht verurteilt. Das drückt die Stimmung des Autors zwar zunächst, da das meiste an seinem Leben, das er bisher für richtig und normal hielt, zerrissen wird. Ethisch leben bedeutet nicht leichter leben. Das ist die erste Lektion, die er lernt. Doch nach und nach beginnt er, die Ratschläge der Berater in die Tat umzusetzen, wie Wurmkomposter, einer kleinen „Müllreise“, Lebensmittel-Kisten und Stoffwindeln. Mit mehr oder weniger Erfolg. Dank zahlreicher Zuschriften per E-Mail, Reaktionen auf seine Kolumne aus aller Welt, bemerkt er jedoch, dass andere ebenso Probleme mit dem ethisch richtigen Leben haben, und sie doch überwinden. Auch wenn genug negative Zuschriften zitiert werden, die beweisen, dass es auch andere Meinungen zu diesem Thema gibt. So zeigt Leo Hickman beide Seiten der Medaille, gibt Tipps und zeigt, was sich im Leben eines berufstätigen Fernsehjunkies doch alles erreichen und verbessern lässt. Am Ende des Buches beschreibt er noch einmal, was von all diesen Versuchen tatsächlich dauerhaft in seinem Leben blieb, gibt Internetadressen zur weiteren Information an und fasst einen kleinen Leitfaden zusammen, wie man seinen eigenen Weg in ein ethischeres Leben finden kann. Die Meinung von Ophelia Immortal (Ravenclaw) zu Fast nackt von Leo Hickman Ich selbst habe das Buch im Rahmen des schulischen Ethikunterrichts gelesen und war erst einmal nicht unbedingt begeistert, als man uns erzählte, worum es ging. Doch ich wurde beim Lesen positiv überrascht, da das Buch – im Gegensatz zu meiner Erwartung – keinen moralischen Zeigefinger hob, sondern ungeschönt davon berichtet wird, wie schwer und hart ethisches Leben ist, aber auch davon, wie stark unsere Umwelt von „Kleinigkeiten“ belastet wird. Man kann den Lebenswandel mit all seinen Höhen, Tiefen, Zweifeln und Freuden wunderbar verfolgen, auch die eingeschobenen Rückblenden auf die Ratschläge und Berichte der Berater und die E-Mails, die Leo Hickman bekam, tragen zum Lesevergnügen bei. Es bleibt jedem selbst überlassen, inwieweit man sich begeistern lässt. Informativ ist es trotz hohem Unterhaltungswert jedoch auf jeden Fall und man erhält viele Anregungen dazu, sein Leben etwas ethischer, dadurch aber nicht weniger lebenswert, zu gestalten.[zurück zu Sachbücher] |