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Otherland  
Otherland

von Tad Williams
 
Vorgestellt von: sindar (Hufflepuff)


Allgemeines zum Buch Otherland und dem Autor Tad Williams

Die vierbändige Science-Fiction-Reihe “Otherland” von Tad Williams ist für Leser ab 16 Jahren zu empfehlen. Die einzelnen Bände sind “Stadt der Goldenen Schatten”, “Fluss aus Blauem Feuer”, “Berg aus Schwarzem Glas” und “Meer des Silbernen Lichts”. Amazon schreibt in der Produktbeschreibung etwas von 919 Seiten. Das ist nur der erste Band, zusammen sind es etwas über 3600 Seiten!

Inhaltsbeschreibung zum Buch Otherland von Tad Williams

Im 22. Jahrhundert hat sich das Internet gewaltig weiterentwickelt: Inzwischen kann man sich direkt an den Computer anschließen und die Inhalte des Netzes mit allen Sinnen erfahren. Doch das birgt auch Gefahren, wie eine Reihe von Kindern in aller Welt am eigenen Leibe erfährt: Sie fallen (alle im gleichen Zeitraum) in ein Koma und sind mit den Mitteln der Medizin daraus nicht aufzuwecken. Eine Reihe von Leuten, zumeist Verwandte der Kinder, versucht, der Sache auf den Grund zu gehen. Spuren führen in ein Netzprojekt, das von außen fast unzugänglich ist. Es zeigt sich, dass das Projekt aus einer Vielzahl von simulierten Welten besteht, deren Detailgenauigkeit einem den Atem raubt. Außerdem sind die meisten dieser Simulationen sehr phantasievoll, bis hin zu verrückt. Ein paar Beispiele:
- eine gigantische Küche, in der sich Salatzangen, Soßenpackungen und ein paar Comic-Indianer eine Schlacht auf einem Fluss liefern, der durch das Überlaufen des Spülbeckens entsteht
- eine Schlucht, in der man einfach durch Armwedeln fliegen kann
- eine Welt, die aus einem gewaltigen Haus besteht – mit einer Bevölkerung, die größer ist als die manch einer Stadt!
- Der “Achtfeldplan”, auf dem man sich nur auf genau definierte Weise von Feld zu Feld bewegen kann (na, seht ihr, worauf das anspielt?)
Was soll das Ganze? Wer ist der geheimnisvolle “Andere”, der irgendwie im Zentrum von allem zu stehen scheint? Welche Rolle spielt Paul Jonas, der sich an sein Leben vor der Zeit in den Simulationen nicht erinnern kann? Und was hat all das mit dem Koma der Kinder zu tun? Die Leute, die sich auf die Suche nach der Ursache desselben in diese Welten begeben haben, finden sich immer wieder mit einem Menschen namens “John Dread” konfrontiert, gelegentlich auch “John More Dread” genannt. Der Name ist Programm: Es bereitet ihm Vergnügen, anderen Angst oder Schmerz zu bereiten. Sein Auftraggeber ist einer der Initiatoren des Projektes, und Dread nutzt die Möglichkeiten, die der extra für ihn geschaffene Zugang dazu bietet, für seine eigenen Zwecke schamlos aus.

Die Meinung von sindar (Hufflepuff) zu Otherland von Tad Williams

Wer eine Geschichte erwartet, wird von Otherland wahrscheinlich enttäuscht werden: Es hat zwar eine Handlung, diese ist aber unglaublich komplex und in sehr viele Stränge aufgespalten. Das macht es zumindest beim ersten Durchlesen sehr schwer, der Geschichte zu folgen. Dazu kommt, dass der Schluss reichlich unklar ist und viele Fragen offen lässt. Und die Antworten, die er liefert, erschließen sich erst bei wiederholtem Lesen (mir wenigstens). Immerhin wird die Motivation des geheimnisvollen "Anderen" vollständig erklärt, dass ist immerhin etwas. Doch das Buch glänzt hauptsächlich durch die Beschreibungen der Simulationen. Bitte glaubt nicht, dass obige Aufzählung auch nur annähernd vollständig sei! Außerdem sind die meisten Charaktere sehr gut dargestellt, man kann richtig mit ihnen mitfühlen. Auch die Anklänge an die Lebensweise der Buschmänner (einer der Hauptcharaktere ist ein Buschmann) gefallen mir sehr gut. Ich habe zwar keine Ahnung, wie authentisch Williams’ Beschreibung der Buschmann-Mythologie ist, aber schön ist sie trotzdem!
Ein Wort noch zu meiner Altersempfehlung: Dreads Charakter wird in einer Detailtiefe dargestellt, die starke Nerven erfordert. Ich frage mich ernsthaft, wie ein geistig gesunder Mensch einen derart kranken Charakter erfinden kann. Auch wird manche Tat von ihm sehr genau geschildert.

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