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Trilogie der Wendepunkte  
Trilogie der Wendepunkte

von Klaus Kordon
 
Vorgestellt von: Niniel (Gryffindor)


Allgemeines zum Buch Trilogie der Wendepunkte und dem Autor Klaus Kordon

Der deutsche Kinder- und Jugendbuchautor Klaus Kordon (geboren 1943 in Berlin-Pankow) schreibt über Dinge und Länder, die er kennt. Zu seinen bekanntesten Werken zählt die „Trilogie der Wendepunkte“, bestehend aus den Büchern „Die roten Matrosen“, „Mit dem Rücken zur Wand“ und „Der erste Frühling“, die auch unabhängig voneinander gelesen werden können. Die historischen Jugendromane sind für Leser ab 12 Jahren geeignet.

Inhaltsbeschreibung zum Buch Trilogie der Wendepunkte von Klaus Kordon

Die Familie Gebhardt lebt in Wedding, dem ärmsten Stadtteil von Berlin, genauer in der Ackerstraße 37, im vierten Hinterhof. Aus der Sicht verschiedener Familienmitglieder werden drei wichtige Phasen der deutschen Geschichte geschildert: der Winter 1918/1919, in dem die Matrosen in Kiel das Auslaufen verweigern und der Kaiser gestürzt wird, die Jahre 1932/1933, in denen die Nationalsozialisten an die Macht kommen, sowie der Frühling 1944/1945, als der Krieg endlich zu Ende ist, aber der Frieden noch längst nicht begonnen hat.

• Die Roten Matrosen oder Ein vergessener Winter: „Mein Vater ist aus dem Krieg zurück und hat ´nen Arm ab.“ So schildert der 13-jährige Helle seinem Freund die aktuelle Situation. Anfangs weiß er noch nicht so recht, wie er sich seinem Vater, der ihm fremd geworden ist, gegenüber verhalten soll. Aber er genießt auch die neue Freiheit, denn bisher hatte er immer auf Martha und Hänschen, die beiden kleinen Geschwister aufpassen müssen. So hat er die Chance mit seinen Eltern, aber auch mit seinen Freunden Fritz, der aus einer bürgerlichen Familie stammt, und Ede, der ein Arbeiterkind ist, wie Helle selbst, diese spannende Zeit mitzuerleben und sich seine eigene politische Meinung zu bilden. Aber dieser Roman ist nicht nur eine Geschichte über die Novemberrevolution, sondern auch über Freundschaft und Treue.

• Mit dem Rücken zur Wand: Hänschen ist mit seinen 15 Jahren schon ein richtig großer Hans. Er hat Glück trotz der schlechten Situation Arbeit bei der AEG zu finden; keine Ausbildungsstelle, aber wenigstens Arbeit. Hans merkt schnell, dass es schwierig ist, sich durchzusetzen, doch er will auf keinen Fall klein beigeben. Also hält er an seiner Meinung fest, steht zu seiner Familie und will sich von den „Braunen“ auch dann nicht einschüchtern lassen, als Hitler Reichskanzler wird. Das ist gar nicht so leicht, da Helle und seine Frau Jutta, sowie Hans´ Eltern sich aktiv gegen das NS-Regime einsetzen. Was wird mit Helles Tochter, wenn er tatsächlich abtransportiert wird? Außerdem ist da noch Mieze, die Halbjüdin, in die Hans sich verliebt. Neben der Historie spielen hier Mut, Loyalität und Liebe eine Rolle.

• Der erste Frühling: Änne, 12 Jahre, ist die Tochter von Helle, der während des 2. Weltkrieges im Konzentrationslager eingesperrt war. Sie lebt, seit sie ein Baby ist, bei „Groma“ und „Gropa“, die sie anfangs noch für ihre echten Eltern gehalten hat. Sie erlebt die letzten Kriegsmonate und hofft wie alle auf den Frieden. Als die Russen ihre Straße befreien, merkt sie schnell, dass der Frieden auch nicht immer besser ist, obwohl sich vieles ändert. Zum Beispiel lernt sie ihren Vater Helle kennen und Tante Mieze, sogar Heiner, einen der ‚Roten Matrosen´ aus dem Revolutionswinter 1918/19. Oder Dieter und die Kuckuckskinder, die ihren eigenen Weg zum Überleben gefunden haben. Änne erfährt, dass es gar nichts so leicht ist, zu erkennen, was richtig und falsch ist und sie lernt, dass man manchmal das Vergangene ruhen lassen muss, um mutig und voller Hoffnung in die Zukunft zu sehen.
Die Helden dieser Episoden sind einfache Menschen, die sich mit Nöten und Ängsten plagen, hoffen und lachen, die diskutieren und immer eine eigene Meinung zu den Geschehnissen haben, die Deutschland bewegen. Mit ihnen erlebt der Leser eindrucksvoll, aber nicht plakativ wichtige Stationen der deutschen Geschichte.

Die Meinung von Niniel (Gryffindor) zu Trilogie der Wendepunkte von Klaus Kordon

Jedes Buch der Trilogie „Der Wendepunkte“ ist für sich ein einprägsames Werk, das die deutsche Geschichte auch für junge Menschen verständlich macht. Ich habe voller Aufregung mit Helle die Matrosen im Marstall besucht, war mit ihm auf Nahrungssuche; ich war ein bisschen in Hans, den mutigen und intelligenten Turner, verliebt, der sich von keinem hat vorschreiben lassen, was er zu denken hat; ich habe mit Änne verwundert die Trümmer Berlins gesehen und mich gewundert, wie die Menschen dort wieder glücklich sein konnten. Die Geschichten nehmen einen mit in die Geschichte, berichten klug und eindringlich, aber ohne aufdringlich zu moralisieren. Das macht für mich im Nachhinein den besonderen Reiz dieser Trilogie aus und man versteht: Es sind die Menschen, die diese Welt zu dem machen, was sie ist – und dabei spielt es keine Rolle, ob das „nur“ Helmut oder Hans aus dem vierten Hinterhof sind oder irgendwelche Politiker.
Der Autor, Klaus Kordon, schreibt einfach, aber er vereinfacht nicht. Daher ist seine „Trilogie der Wendepunkt“ für alle empfehlenswert, die gute Geschichten mögen, die sich aber auch für Geschichte interessieren.

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