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Der Sandmann  
Der Sandmann

von E. T. A. Hoffmann
 
Vorgestellt von: July A. Cullen


Allgemeines zum Buch Der Sandmann und dem Autor E. T. A. Hoffmann

Die Lektüre „Der Sandmann“ von E. T. A. Hoffmann wurde 1817 veröffentlicht und zählt zu der Epoche der Schwarzen Romantik, die häufig auch als Schauerroman bezeichnet wird.
E. T. A. Hoffmann wurde am 24. Januar 1776 in Königsberg geboren und starb am 25. Juni 1822 in Berlin. Sein richtiger Vorname lautete Ernst Theodor Wilhelm, später dann Ernst Theodor Amadeus nach seinem Vorbild Wolfgang Amadeus Mozart.
Hoffmann war ein bekannter Schriftsteller der Romantik und außerdem sehr populär für seine romantischen Werke wie "Die Elixiere des Teufels" oder eben "Der Sandmann".

Im Sandmann erzählt uns die Hauptperson Nathanael in insgesamt drei Briefen, die von ihm selbst abwechselnd an seinen Freund Lothar und seine Verlobte Klara gesendet werden, seine Geschichte und seinen Leidensweg nach einem tragischen und grausamen Geschehnis in seiner Kindheit. Den weiteren Verlauf seines Lebens, unter anderem seine Abweichung von der Realität, schildert uns ein fiktiver Erzähler.

Inhaltsbeschreibung zum Buch Der Sandmann von E. T. A. Hoffmann

Nathanael führt ein scheinbar perfektes Leben. Doch die Vergangenheit holt ihn ein, als er in dem Wetterglashändler Coppola den von ihm gefürchteten Coppelius zu erkennen scheint.
Dieser verursachte in Nathanael ein dauerhaftes Trauma, denn als Kind beobachtete er seinen Vater mit dem besagten Coppelius bei alchemistischen Versuchen. Nathanael verfolgte diese Experimente heimlich, wurde jedoch von Coppelius ertappt, welcher ihn schließlich als Strafe quälte. Nathanaels Vater kommt wenige Jahre später bei einem dieser Experimente während einer rätselhaften Explosion ums Leben und der junge Nathanael nimmt an, dass Coppelius etwas damit zu tun hat.

Nachdem Nathanael durch das Aufeinandertreffen mit Coppola in Aufruhr geraten ist, schreibt er einen Brief mit all diesen Informationen aus seiner Kindheit an seinen Freund Lothar, adressiert ihn jedoch versehentlich an seine Verlobte Klara, die ihm rät, seine Fantasien zu zügeln, denn Coppelius bzw. der Sandmann sei nur eine Projektion seines Unterbewusstseins und hätte keinerlei Verbindung zu Coppola.

In einem dritten Brief an Lothar berichtet Nathanael von der Tochter seines Professors, der schönen Olimpia.
Überraschend taucht auf einmal wieder Coppola auf und Nathanael kauft ihm ein Perspektiv ab, das er sofort verwendet, um Olimpia genauer betrachten zu können.
Ab diesem Zeitpunkt verändert sich Nathanael stetig. Seine „herzgeliebte“ Klara sowie Lothar rücken immer mehr in den Hintergrund, während sich Nathanaels Welt scheinbar nur noch um Olimpia dreht. Er erkennt sie als seine Seelenverwandte und den Spiegel seiner selbst an und möchte sie heiraten.
Erst nach wenigen Tagen belauscht Nathanael ein Gespräch zwischen dem gefürchteten Coppelius und Spalanzani, in dem er erfahren muss, dass Olimpia eine Marionette, eine leblose Puppe ist, die von Spalanzani selbst gefertigt wurde und deren einziger, realer Bestandteil die Augen eines Menschen waren. Nathanael verliert daraufhin seinen Verstand und wird in ein Tollhaus gebracht.

Nach einiger Zeit scheint er vom Wahnsinn geheilt, ist glücklich mit seiner Verlobten Klara und beide genießen als Abschluss eines Spaziergangs den Ausblick auf dem Ratsturm.
Als Nathanael jedoch einen grauen Busch in der Landschaft erkennt, greift er „mechanisch“ nach seinem Perspektiv, sieht hindurch und scheint erneut vom Wahnsinn befallen, als er Klara betrachtet und sie in seinen Augen als „Holzpüppchen“, also tote Marionette erkennt.
Lothar kann Klara gerade noch retten und Nathanael stürzt sich unter den Augen von Coppelius von dem Turm.

Die Meinung von July A. Cullen zu Der Sandmann von E. T. A. Hoffmann

Schon recht früh baut Hoffmann eine gewisse Spannung auf, beispielsweise während Nathanael aus der Ich-Perspektive von seinen Erlebnissen mit dem Sandmann erzählt und uns berichtet, welche schrecklichen Erinnerungen er damit verbindet.
Die Schreibweise des Buches hat mich ebenfalls positiv überrascht.
Die Idee mit den Briefen ist in meinen Augen ein sehr schönes Stilmittel und der Wechsel zum fiktiven Erzähler lässt den Leser schließlich selbst überlegen, ob Nathanael all diese Vorkommnisse mit dem Sandmann wirklich erlebt hat und inwieweit er sich in etwas hineingesteigert hat.

Das Buch hat keine besonders ausgeprägte Handlung und ist trotzdem bis zum Ende hin spannend. Hoffmann überlässt es dem Leser, über Nathanael zu urteilen. Ob Nathanael geisteskrank ist, erfahren wir im Buch nicht.
Das Einzige, was wir definitiv über Nathanael wissen, ist, dass er vollkommen den Bezug zur Realität verloren hat. Er kann nicht mehr zwischen Traum und Wirklichkeit unterscheiden und ist gefangen in seiner Vorstellung, er könnte Coppelius, dem Mörder seines Vaters, gegenüberstehen.
Auch die Frage bleibt am Ende offen, ob Coppelius und der Wetterglashändler Coppola ein und dieselbe Person sind. Erneut wird hier an die Meinung der Leser appelliert.

Am Ende steht die Erkenntnis, dass die aufgeklärte Figur Klara ein glückliches Ende bekommt und der romantische Nathanael vollkommen dem Wahnsinn verfällt.

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