Allgemeines zum Buch Der Fremde und dem Autor Albert Camus Das Buch „Der Fremde“ von Albert Camus ist in der französischen Originalvorlage unter dem Titel „l’étranger“ erschienen. Es ist also in der Kategorie fremdsprachliche Literatur oder vielmehr auch zur philosophischen Belletristik einzuordnen. Zum Lesen und vor allem zum Verstehen ist „der Fremde“ erst ab 16 geeignet – dem Leser wird ein gewisses Verständnis für gesellschaftskritische Zusammenhänge abverlangt. Inhaltsbeschreibung zum Buch Der Fremde von Albert Camus In dem Buch wird zu Beginn das wenig aufregende Leben des Monsieur Meursault geschildert. Meursault ist ein bescheidener, französischer Büroangestellter und lebt in Algier, der Hauptstadt Algeriens. Zu den wesentlichen Charaktermerkmalen Meursaults zählt, dass er kaum Gefühle zeigt und sich den gesellschaftlichen Konventionen nur deshalb fügt, um keinen Streit mit seiner Umwelt zu riskieren. Den Tod seiner Mutter in einem Altenheim und deren Beerdigung nimmt er völlig emotionslos hin, denn sie „hatten sich nichts zu sagen“. (Diese Form der Gleichgültigkeit zieht sich auch durch die gesamte Geschichte.) Eben diese Gleichgültigkeit zeichnet Meursault aber als vorurteilsfreien und „netten“ Mitmenschen aus, der auch den Kontakt mit dem verrufenen Nachbarn, Raymond Sintès hält. Meursaults Leben wird auch durch eine Frau geprägt: Marie Cardona. Unmittelbar nach der Beerdigung seiner Mutter lernt Meursault seine Ex-Kollegin näher kennen und lieben – wenn auch nur physisch. Sie verbringen gemeinsam eine schöne Zeit, Meursault ist zum ersten Mal so etwas wie „glücklich“. Bei einem Ausflug zu einem Strandhaus mit Marie und Raymond werden sie und Meursault von einer Gruppe Araber verfolgt. Am Strand kommt es zu einer gefährlichen Auseinandersetzung, bei der Raymond verletzt wird. Der sonst sehr friedfertige und gleichgültige Meursault sucht den Tatort zu einem späteren Zeitpunkt noch einmal auf und tötet einen der Verfolger. Nach dem Eintreffen der Polizei wird Meursault festgenommen. Während der Vorbereitungen des Prozesses nimmt Meursault zum ersten Mal wahr, was es bedeutet, in Freiheit zu leben und überhaupt, was Leben und Gefühle bedeuten. Der Roman endet mit einem spektakulären Prozess, in dem nicht deutlich ist, ob Meursault für einen Mord oder für seine gefühllose Gleichgültigkeit verurteilt wird. Die Meinung von Arual (Ravenclaw) zu Der Fremde von Albert Camus L’étranger ist einerseits Pflicht-Schullektüre für das Fach Französisch, doch ich war angenehm überrascht, in diesem Roman auf sehr viele interessante Aspekte rund um das Leben in einer Gesellschaft zu stoßen. Eine Botschaft des Buches lautet: Man lebt nicht unbedingt für sich, sondern für die Gesellschaft. Gesellschaftliche Konventionen werden oft – und nicht nur heutzutage – stark unterschätzt und in diesem Roman werden sie sogar höher als das geltende Recht gestellt, was natürlich absurd ist... Ja, die Absurdheit im Leben wird in diesem Roman ebenfalls thematisiert. Wie kann ein Hund die Stelle eines verstorbenen Menschen ersetzen? Kann die Sonne einem wirklich den Verstand rauben und zu kriminellem Verhalten führen? Wer etwas für Philosophie und Wahrheitsfindung übrig hat und sich in die Denkens- und Handlungsweise von Personen versetzen kann, ist mit diesem Buch sehr gut beraten. [zurück zu Belletristik] |