Allgemeines zum Buch Persuasion und dem Autor Jane Austen ‚Persuasion‘ (deutsch: ‚Überredung‘) ist der letzte vollendete Roman von Jane Austen (1775-1817) und wurde posthum veröffentlicht. Jane Austens Familie gehörte zum unteren Rand der englischen Gentry. In ihren Romanen thematisiert sie eine ähnliche Situation wie ihre eigene: Die Heroine aus guten Verhältnissen aber meist mit ungenügenden finanziellen Mitteln, versucht, einen vermögenden Ehemann zu finden ohne ihr Herz zu verlieren. Während Austens Heldinnen dies am Ende gelingt, so fehlte ihrem eigenen Leben in dieser Hinsicht das ‚Happy End’. Jane Austen erkrankte noch während sie diesen Roman schrieb und starb, ehe sie ihm einen Titel geben konnte. Der Titel ‚Persuasion’ ist dennoch sehr passend, da ein zentrales Thema dieser Geschichte die Überredung und Beeinflussung anderer Personen ist. Der belletristische Roman ist für Leser ab ca. 14 Jahren geeignet. Inhaltsbeschreibung zum Buch Persuasion von Jane Austen Anne Elliot ist die mittlere Tochter von Sir Walter Elliot und gilt mit ihren 27 Jahren in der damaligen Zeit schon als alte Jungfer. Ihr Vater ist ein sehr eingebildeter Mann, der viel von sich, seinem guten Aussehen, seiner Herkunft und seinem gesellschaftlichen Status hält. Ihre ältere Schwester Elizabeth ist ihm sehr ähnlich. Seit dem frühen Tode ihrer Mutter genießt sie die Rolle als Dame des Hauses. Nun befindet sich die Familie Elliot in finanziellen Schwierigkeiten, da Sir Walter und seine älteste Tochter mehr Wert auf Repräsentation und einen standesgemäßen Lebensstil legen als auf nachhaltiges Wirtschaften. Anne Elliot ist das Kind ihrer vernünftigen Mutter, doch ihr Rat, ihre Gefühle und ihr ruhiges Wesen gelten in dieser Familie wenig. Allein ihre mütterliche Vertraute, Lady Russell, weiß ihren feinen Geist, ihre Intelligenz und ihren beständigen Charakter zu schätzen. Die finanzielle Not zwingt die Elliots dazu, ihren Stammsitz Kellynch Hall zu vermieten und selbst einen günstigeren, aber immer noch standesgemäßen Wohnsitz in dem Ort Bath zu suchen. Als Mieter von Kellynch Hall treten ausgerechnet Admiral Croft und seine Frau auf. Das Ehepaar Croft ist sehr liebenswürdig, doch bringt es Mrs Crofts Bruder, Captain Frederick Wentworth, mit. Acht Jahre zuvor hatte Anne Elliot sich in Frederick Wentworth verliebt, der damals noch ein junger Mann ohne jegliches Vermögen, Beziehungen oder gute Aussichten war. Annes Familie und insbesondere Lady Russell hatten ihr jedoch ‚gut zugeredet’ und ihr die Schwierigkeiten und finanziellen Nöte einer solchen Ehe vor Augen geführt. Daraufhin hatte Anne entgegen ihren eigenen Wünschen die Verlobung mit Frederick Wentworth abgebrochen. Nun hat das Schicksal die beiden wieder zusammengeführt und Captain Wentworth ist in den Napoleonischen Kriegen zu Geld und Ansehen gekommen. Wentworth ist jetzt ein attraktiver Junggeselle; er zeigt sich Anne gegenüber recht kühl, deren Reize in Folge des Kummers frühzeitig verblüht sind. Kann er ihr ihren früheren ‚Wortbruch’ verzeihen? Wird Anne doch noch ihr Glück finden, nachdem sie es erst ausgeschlagen hatte? Die Meinung von Annele (Slytherin) zu Persuasion von Jane Austen Jeder Austen-Roman ist die Lektüre wert. Jane Austen formuliert brilliant und schreibt feinsinnige Urteile über die verschiedensten Charaktere mit Witz und Ironie. Jede Person hat ihre eigene Stimme und oftmals ‚verurteilen’ sich die Handelnden selbst durch ihre eigenen Worte. Doch warum sollte man ausgerechnet diesen Roman lesen? Im Vergleich zu anderen Romanen von Jane Austen ist die Heldin dieser Geschichte schon recht alt und ‚verblüht’. Nach den Maßstäben ihrer Zeit hat sie längst ihr Verfallsdatum erreicht und keine Aussicht mehr auf einen Ehemann. Ihr Schicksal scheint entschieden: Als unbedeutende, unverheiratete Frau bis an ihr Lebensende auf das Wohlwollen von Verwandten angewiesen zu sein, die ihr ihren Lebensunterhalt gnädig gewähren. Hier spielt vielleicht auch etwas von Jane Austens eigener Situation mit rein. Anne ist nicht so lebhaft wie Lizzy aus ‚Pride and Prejudice‘ oder so kokett wie Emma (‚Emma‘). Doch vielleicht macht sie gerade das zu einer sehr viel besseren Identifikationsfigur für all die anderen 0815-Frauen, die wie Anne von einer großen und stetigen Liebe sowie einem Happy End träumen.[zurück zu Belletristik] |