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Drachenläufer  
Drachenläufer

von Khaled Hosseini
 
Vorgestellt von: Eileen Black (Gryffindor)


Allgemeines zum Buch Drachenläufer und dem Autor Khaled Hosseini

Khaled Hosseini hat mit seinem 2003 erschienenen Roman Drachenläufer ein Werk geschaffen, welches einen sehr guten Einblick in das Leben in Afghanistan 1975 und über die Änderungen, die durch die Herrschaft der Taliban im Jahr 2000 das Leben der Bevölkerung bestimmen. Das Buch wurde ein überraschender Erfolg und wurde 2007 von Marc Forster verfilmt. Aufgrund der Handlung und der im Buch vorkommenden Gewalt, aber auch der Komplexität der Zusammenhänge würde ich es ab 14 Jahren empfehlen.

Inhaltsbeschreibung zum Buch Drachenläufer von Khaled Hosseini

Der Roman handelt von der Freundschaft zweier in Kabul lebender Jungen, Amir und Hassan, die verschiedenen Bevölkerungsgruppen angehören. Amir und sein Vater gehören zu den Paschtunen, der angesehensten Gruppe, während Hassan und sein Vater Ali zu den Hazara gehören, die seit langer Zeit diskriminiert werden. Der Freundschaft der beiden tut dies jedoch keinen Abbruch, Amir liebt es, Hassan, der aufgrund seiner gesellschaftlichen Stellung nie Lesen oder Schreiben gelernt hat, Bücher, aber auch selbstgeschriebene Geschichten vorzulesen. Eine weitere Leidenschaft der beiden ist das Drachenfliegen und gemeinsam nehmen sie an einem Wettbewerb in Kabul teil, den sie sogar gewinnen. Nach dem Wettbewerb versucht der ältere Assef, die beiden zu bedrohen, doch Hassan verteidigt Amir und ermöglicht den beiden, indem er Assef mit seiner Steinschleuder trifft, die Flucht. Ein paar Tage später jedoch wird Hassan von Assef in einer Gasse zusammengeschlagen und vergewaltigt. Amir beobachtet das ganze, kann sich aber nicht überwinden, Hassan zu helfen. Hassan verschweigt den Vorfall zuhause, doch Amir kann es nicht ertragen, Hassan täglich zu sehen und schiebt ihm deswegen einen fingierten Diebstahl unter, damit Hassan von seinem Vater aus dem Haus gejagt wird. Amirs Vater verzeiht Hassan jedoch und bietet ihm und seinem Vater an, weiterhin bei der Familie zu leben, was Ali jedoch ablehnt und mit Hassan das Haus verlässt. Kurze Zeit später marschieren die Sowjets in Afghanistan ein und Amir und sein Vater fliehen über die Grenze nach Pakistan, von wo sie später nach Kalifornien auswandern. Dort besucht Amir das College und lernt Soraya, die Tochter eines afghanischen Generals, der ebenfalls in die USA geflüchtet ist, kennen. Kurz nach ihrer Hochzeit verstirbt Amirs Vater und Rahim Khan, ein alter Freund der Familie und Amirs „Mentor“, schreibt Amir einen Brief und bittet ihn, nach Pakistan zu kommen. In Pakistan angekommen erzählt Rahim Khan ihm, dass Hassan sein Halbbruder war und dieser mit seiner Frau von den Taliban getötet wurde. Ihr Sohn, Suhrab, lebt in Kabul in einem Waisenhaus und Rahim Khan bittet nun Amir, seinen Neffen zu retten. Amir muss sich nun entscheiden, was ihm wichtiger ist, eine gesicherte Zukunft als Schriftsteller in den USA oder eine lange Reise durch das vom Krieg zerrüttete Afghanistan nach Kabul, um dort einen Waisenjungen zu finden und diesen aus dem Land zu bringen.

Die Meinung von Eileen Black (Gryffindor) zu Drachenläufer von Khaled Hosseini

Mir hat beim Drachenläufer vor allem die sehr lebendige Sprache gut gefallen, die die gut konstruierte Handlung unterstützt und zum Leben erweckt. Anfangs erscheintt die Handlung etwas langatmig, was auf die ausführliche Vorstellung der Hauptpersonen und ihres Lebens zurückzuführen ist. Jedoch nimmt der niemals stockende Erzählfluss schnell an Fahrt auf und trägt zu einer spannenden und fesselnden, jedoch auch jederzeit politischen Geschichte bei. Für mich war besonders die Beschreibung des Familienlebens, welches gemeinsam mit den Dienern aus der gesellschaftlichen Unterschicht stattfindet, beeindruckend. Man erhält man einen umfassenden und tiefen Einblick in den Alltag und die Geschichte des Landes, welches in den folgenden Jahren sehr vom Krieg zerrüttet wurde. Khaled Hosseini zeigt mit seinen Zeitsprüngen sehr deutlich, wie sehr der Einmarsch der Sowjetunion und die Herrschaft der Taliban das Land geprägt und verändert haben. Man gewinnt als unbedarfter westlicher Leser einen ganz neuen Einblick in die Lebensweise der Afghanen und sieht nach der Lektüre des Buches die Nachrichten aus diesem Land auf eine andere Weise. Der Roman besitzt eine Art Moral, die sich dem Leser jedoch nur unterschwellig offenbart, ohne ihm vom Autor aufgezwungen zu werden.

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