Allgemeines zum Buch Tante Semra im Leberkäseland und dem Autor Lale Akgün Bei dem Buch "Tante Semra im Leberkäseland" beschreibt die Autorin in Auszügen Ereignisse aus ihrem Leben. Dieses Buch wurde 2008 veröffentlicht und stürmte gleich die Bestsellerlisten des deutschen Buchhandels. Wie der Titel "Tante Semra im Leberkäseland" vermuten lässt, ist das Buch heiter geschrieben und empfiehlt sich bereits für Leser ab 12 Jahre. Geboren in Istanbul und ab dem neunten Lebensjahr wohnhaft in Deutschland erlebt Lale Akgün zwei Kulturkreise und gibt ihrem ersten Buch autobiografische Züge. Bemerkenswert ist, dass sie ihr Buch während ihrer Zeit als direkte Abgeordnete des Wahlkreises Köln Südwest veröffentlicht hat. Als Mitglied der SPD vertrat sie ihren Wahlkreis von 2002 bis 2009 im deutschen Bundestag. Inhaltsbeschreibung zum Buch Tante Semra im Leberkäseland von Lale Akgün In ihrem Buch beschreibt Lale Akgün das Leben mit und in ihrer Familie. Sie berichtet von der wenig begeisterten Mutter, als es nach Deutschland gehen soll und die dann dort zur Langzeitstudentin mutiert und von ihrer Schwester, die als einzige zum Wandertag in Lederhosen erscheint. In der Familie geht es immer lebhaft zu und das liegt nicht nur an den unterschiedlichen politischen Ansichten der Eltern. So ist der Vater Zahnarzt und bekennender Sozialist, während die stets rational denkende Mutter Kemal Atatürk verehrt. Dazu kommen noch die Verwandtschaft, von der es auch in Deutschland nur so wimmelt, die sich gern ungefragt einmischt und immer alles besser weiß. Besonders Tante Semra hat ihre Lieblinge Lale und deren kleine Schwester so vermisst, dass sie den Onkel dazu überredet, auch nach Deutschland zu ziehen. So geschehen beinahe täglich neue Kuriositäten mit den wohlmeinenden Nachbarn, die "ihre Türken" integrieren wollen, dem Vater, der die Gastarbeiterschaft proletarisieren will, und der Schwester, die eine Vorliebe für Klatschblätter und den europäischen Adel entwickelt. Schließlich findet auch die aufgedrehte Cousine einen Mann und Lales Mutter, die Besuche, besonders von der Verwandtschaft, verabscheut, freundet sich mit der daueranwesenden Semra an. Aber bis dahin vergeht noch viel Zeit zwischen Köln und Istanbul, es muss mit Putzteufeln gekämpft und so mancher ökologischer Kuchen mit Wein von der Ahr heruntergespült werden. Die Meinung von gesaga (Gryffindor) zu Tante Semra im Leberkäseland von Lale Akgün Ich bin durch absoluten Zufall in der Bücherei über dieses tolle Buch gestolpert. Noch am Regal habe ich es aufgeklappt und reingelesen. Nach guten fünf Seiten habe ich festgestellt, dass ich immer noch zwischen den Regalreihen stehe und ich dieses Buch unbedingt zu Ende lesen will. Bereits ab den ersten Zeilen hat mich die Geschichte von Lales Familie in ihren Bann gezogen; dazu trägt die angenehm leichte Schreibweise bei. Aber was mich wirklich fasziniert hat, war die Tür zu meiner Nachbarwohnung, die sich plötzlich geöffnet hatte. Ich musste feststellen, dass die vielen Türken in Deutschland nicht nur kein Weihnachten feiern, sondern dass sich ihr Leben wirklich sehr stark von unserem unterscheidet. Ich denke, dies ist das bemerkenswerte an dem Buch. Es zeigt eine völlig andere Welt, die doch in der unmittelbaren Umgebung stattfindet und Lale Akgün hat zumindest bei mir den Wunsch geweckt weiter, in diese Welt einzutauchen und sie ein bisschen besser zu verstehen.[zurück zu Belletristik] |