Allgemeines zum Buch Das Orakel der Heilerin und dem Autor Frédéric Lenoir Der historische Roman „Das Orakel der Heilerin“ wurde von Frédéric Lenoir verfasst und ist im französischsprachigen Original „L’Oracle della Luna“ im Jahre 2006 erschienen. Der Roman ist in sieben Kapitel, benannt nach Gestirnen, unterteilt. Empfehlenswert halte ich persönlich den Roman für interessierte Jugendliche ab 15 oder 16 Jahren. Inhaltsbeschreibung zum Buch Das Orakel der Heilerin von Frédéric Lenoir Der Leser begleitet den jungen Bauernsohn Giovanni Tratore, der im Jahre 1533 in einem ruhigen, kleinen Dorf in Kalabrien lebt. Doch die große Wendung lässt nicht lange auf sich warten. Er trifft, als einige venezianische Adelige in ihrem Dorf Rast machen, auf die schöne Elena Contarini. Giovanni fühlte sich schon immer anders als die anderen Bauernjungen, wollte schon als Kind immer weg in die weite Welt. Nun hat er, bestraft, nur weil er sie ansah, ein klares Ziel vor Augen: Elenas Herz erobern und ihr nach Venedig folgen. Zwar ist er sich der Tatsache bewusst, dass es kein Leichtes wird, als einfacher junger Mann an den venezianischen Hof zu gelangen, doch ahnt er nicht, welch dramatische Wendungen sich in seinem Leben noch ereignen werden. Ein Leben, von der Suche nach Elena bestimmt. Kaum auf dem Weg, errettet er durch eine List nämlich eine junge Frau namens Luna von dem Scheiterhaufen, der Verbrennung als Hexe. Sie ist die titelgebende Heilerin, und prophezeit ihm, dass er zwei Frauen begegnen würde, die sein Leben bestimmen würden. In Elena sieht er diese Frau, doch der Weg zu ihr entpuppt sich als Odyssee. Er durchwandert einige Entwicklungsstufen. So trifft er im Wald auf einen der größten Astrologen der Zeit, und beschließt, bei ihm in Lehre zu gehen. Diese langwierige Zwischenstation hält er für nötig, auch wenn er lange zweifelt, denn er möchte nicht als ungebildeter Bauerntölpel vor der Adeligen Elena stehen. Der Inhalt ist an dieser Stelle geprägt von den Ausführungen des Astrologen und den Zwiegesprächen zu den Themen der Astrologie, Philosophie und auch Religion. Doch nicht nur sein Verstand, sondern auch seine Kräfte wurden gestärkt, da ihm ebenfalls eine Kampf-Ausbildung zukam, dass er sich mittlerweile gut mit Wort und Schwert zu verteidigen weiß. Nach einigen Jahren wird es Zeit zum Aufbruch. Er beginnt, sich Giovanni Da Scola zu nennen, und gibt sich in Venedig als Astrologe aus, nicht ohne gutes fachliches Wissen vorweisen zu können, wodurch er sich schnell einen Namen unter den venezianischen Adeligen macht, und tiefer in die höheren Kreise eindringt. Auch kommt er Elena näher, das Glück scheint zum Greifen nahe. Doch etwas, das sein Lehrmeister ihm auf den Weg gab, lastet auf seinem Gewissen: Ein Brief, den er dem Papst in Rom übergeben sollte. Es scheint wichtig zu sein, denn schwarz gekleidete Männer trachten ihm plötzlich nach dem Leben… So geht seine Reise über Griechenland und Algier bis nach Jerusalem, und der Leser wird mit vielerlei Lebensphilosophien und vielen Hintergründen zur Astrologie konfrontiert, die mit den Zeitungshoroskopen nicht viel gemein haben. Die Meinung von Ophelia Immortal (Ravenclaw) zu Das Orakel der Heilerin von Frédéric Lenoir Mich persönlich faszinierte dieser Roman, da er nicht nur das Leben des Spätmittelalters in der beginnenden Renaissance, sondern vor allem die drei großen Themengebiete Astrologie, Religion und Philosophie beleuchtet. Der Roman war für mich äußerst lehrreich und hat mein Interesse so weit geweckt, dass ich mich auch über dieses als Roman verpackte Lehrbuch hinaus mit der Materie beschäftigt habe. Es war spannend zu lesen, wie jeder der drei Lehrmeister, die der Protagonist in seinem Leben trifft, für eine Glaubensrichtung steht, wie Wissensvermittlung geschickt in die Geschichte verwoben wird und so spannend und auch für jüngere Leser ansprechend transportiert wird. Auch die drei Frauen, die Giovanni im Laufe der Geschichte trifft, verändern seinen Blickwinkel und tragen zu seiner Entwicklung bei. Kurzum: Jeder, den altes Wissen und Philosophie interessiert, und der gerne neue Ansichten zu den Themen, die unsere Welt heutzutage noch bewegen, liest, wird seine Freude an dem Roman haben, und ihn schier verschlingen.[zurück zu Historisches] |